23 de octubre de 2007

you cannot run or ever, ever escape...

... detlef D! soost. da fliegt man meilen nach spanien, wo es kein deutsches fernsehen gibt und glaubt sich in sicherheit vor blöden deutschen b-promis. denkste. die wahrscheinlich größte nervensäge des casting-businesses kommt einfach hierher. in meine kleine stadt. ich bin geschockt.
es war gestern. ich laufe gemütlich durch die stadt zur uni, als mir zwei deutsche auffallen. sie stehen vor so einem auto für kinder, wo man geld reinwirft und das dann so hin und her schauckelt, und feuern lauthals mit dämlichsten sprüchen die beiden darin sitzenden kinder an. ich denke mir nur, oh man, doofe deutsche. ich betrachte im vorbeigehen die beiden typen genauer und stelle fest, der eine peinliche typ ist doch tatsächlich detlef D! soost. was will der hier? bevor ich das herausfinden konnte bin ich allerdings schnell weitergelaufen, bevor er entdecken konnte, wie toll ich tanzen und singen kann und mich noch casten will ;). und was haben wir daraus gelernt? D! ist in echt genauso doof, wie im fernsehen.

18 de octubre de 2007

Sandblasted and Set Free

Letztes Wochenende haben wir, das sind Anke, Jessica, Aurelia und Anna, einen schönen Kurztrip nach Vejer de la Frontera, Canas de Mecca und Gibraltar gemacht. Die erste Schwierigkeit die dazu überwunden werden musste, war das Auto zu mieten. Natürlich mussten wir das allerbilligste Angebot im Internet finden, anstelle das Auto an Ort und Stelle persönlich zu mieten, denn warum einfach wenn’s auch schwer geht?! Es gab ein großes hin- und her mit unbeantworteten Anrufen bei den Autoverleihern und E-mails in denen wir durch komische Formatierung nicht lesen konnten, wo man das Auto abholen sollte. Doch von so ein paar kleinen Schwierigkeiten lassen wir uns ja nicht aufhalten. Letztendlich konnten wir dann auch Samstag morgen um 09:00 unser hübsches kleines Auto abholen und direkt auf die Autobahn Richtung Vejer düsen.
Vejer ist ein kleines verschlafenes Dörfchen, das ganz oben auf einem Berg liegt. Schon von weitem kann man Vejer sehen, denn das Dorf besteht komplett aus weißen Häuschen. Ein sehr hübscher Anblick. Viel zu besichtigen gibt’s in Vejer nicht, aber dafür ist der Aussicht von dort oben einfach superb. Und auch das Dorf an sich ist echt schön mit seinen kleinen Gassen. Von da aus ging’s dann erstmal weiter zu dem super schönen Strand von Canas de Mecca. Ein absolutes Surferparadies. Super windig, eine schöne Bucht und perfekter Sandstrand. Am Anfang der Bucht wurde das ganze auch von ungefähr einer Milliarde Kite-Surfern ausgenutzt. Wir haben kurz angehalten und einfach nur bewundert, wie die ganzen Surfer es schaffen sich nicht mit ihren Schnüren gegenseitig zu verheddern. Dann sind wir noch weiter gefahren zu einem etwas abgelegeneren Stück, das fast komplett menschenleer war. Super schön und super ruhig. Totaler Gegensatz zu Cádiz, also von der Lautstärke her. Einziger Nachteil war der Wind, der uns den Sand ein bisschen um die Ohren geweht hat. Während die anderen sich von Wind und Wetter nicht haben beeindrucken lassen und trotzdem im Bikini am Strand lagen, lag ich Frostbeule daneben im Pulli und hab ein bisschen gefroren. Trotzdem war es super schön dort. Gegen Abend kamen dann auch auf einmal einige Spanier aus ihren Löchern gekrabbelt und fingen an sich um uns herum mit ihren Angeln aufzubauen. Bevor wir sehen konnten wie sie tatsächlich Fische aus dem Wasser ziehen, sind wir schnell aufgebrochen zu unserem Schlafplatz in Tarifa. Unterwegs haben wir noch einen halben Großeinkauf bei Plus gemacht. Das war wie eine Kurzreise nach Deutschland. Alles sah ganz genau aus wie zu hause. Also haben wir leckere Sachen fürs Abendessen eingekauft und haben uns im Hostel damit den Bauch voll geschlagen. Danach haben wir Tarifa noch ein wenig unsicher gemacht, haben uns eine nette kleine Kneipe gesucht und Cocktails geschlürft. Um zwei haben wir uns dann aber auch schon wieder auf den Weg ins Bett gemacht, weil wir ja am nächsten Tag noch einiges vorhatten. Zuerst konnten wir auch ein paar Stunden ganz gut schlafen, bis der Mensch eintraf, der unter mir im Hochbett schlafen wollte und mit seiner nächtlichen Ruhestörung begann: Schnarchen! Laut, lauter, am lautesten. Anke und ich sind direkt wach geworden und haben uns erstmal lautstark darüber aufgeregt, ich habe gehustet was ich konnte, aber den schnarchenden Typen hat das gar nicht gestört. Ich hatte sogar Ohrstöpsel dabei, aber irgendwie waren die soweit entfernt auf dem Boden in den tiefen meines Rucksackes, dass ich im dunkeln auch keine Lust hatte aufzustehen, aus dem Hochbett zu fallen und die nicht zu finden. Eine Möglichkeit das Schnarchen wenigstens immer mal wieder für kurze Zeit abzustellen haben wir dann sogar auch noch gefunden. Anke musste einfach nur mal kräftig an unserem Hochbett wackeln und schon war es ruhig. Wenigstens kurzzeitig. Also erholsam schlafen ist auf jeden Fall anders, vor allem weil ich noch eine schöne Erkältung mit mir herum geschleppt habe, aber na ja Nacht überstanden, dick gefrühstückt und weiter nach Gibraltar. Diesmal mit Ausweis. Erstmal haben wir das Auto kurz vor der Grenze geparkt und sind rein gelaufen. Direkt hinter der Grenze ist die Flugzeug Landebahn, wo auch direkt ein Flugzeug gestartet ist als wir ankamen. Das war echt beeindruckend. Ich war noch nie so nah und ohne Scheibe an einem startenden Flugzeug. Ziemlich cool. Dann sind wir mal wieder ein bisschen umhergeirrt, haben uns ein bisschen die Stadt angesehen, die einfach nur hässlich ist. Gefroren haben wir auch, denn auf so schlechtes Wetter waren wir irgendwie nicht vorbereitet. Ein mit dunklen Wolken verhangener Himmel und hin und wieder ein schöner Schauer Es war absolut passendes englisches Wetter. Wie sollte es in Gibraltar auch anders sein?! Wir haben uns dann in eine typisch englisches Cafe verkrümelt und Tee und Kaffee getrunken und uns aufgewärmt. Irgendwie ging uns dabei ziemlich viel zeit verloren. Plötzlich war es drei und wir sind losgeeilt zum Affenfelsen, der wollte doch noch erklommen werden und das eigentlich zu Fuß. Nach einem absoluten Chaos sind wir dann aber doch zurück, weil es ja schon ziemlich spät war und haben unser Auto geholt und sind den Weg hoch gefahren, was im nachhinein einfach nur die allerbeste Entscheidung war. Auf dem Affenfelsen war es ziemlich toll. Da laufen wirklich überall Affen rum. Außerdem haben wir noch eine schöne, super alte Tropfsteinhöhle besucht, die St. Michael‘s Cave. Danach haben wir uns noch den Siege Tunnel angeguckt. Der wurde 1779 allein mit Handwerkzeugen von den Menschen in den Felsen geschlagen und diente als Verteidigungsanlage. Ziemlich krass. Außerdem haben wir durch Zufall einen wunderschönen Aussichtspunkt gefunden. Supermegabonito. Also ich kann nur festhalten, so schön und interessant der Affenfelsen, so hässlich und langweilig die Stadt. Eigentlich wollten wir uns auch noch als großes Highlight von Gibraltar die „100 ton gun“ angucken, aber da wir den halben Tag im Cafe vertrödelt hatten, waren wir zu spät dran und konnten nichts mehr viel sehen, nur mal kurz über den Zaun lucken. Danach ging es dann müde wieder Richtung Heimat, ins eigene Bett. Alles in allem ein super schönes Wochenende. Sogar die Autofahrten an sich haben Spaß gemacht. Es war so cool durch die Sonne über die Autobahn zu düsen und dabei Kiss FM zu hören und lauthals mitzusingen :). Kiss FM kann ich wirklich nur weiterempfehlen. Die spielen eine super Mischung aus dem besten was die 90er zu bieten haben und den kitschigsten Liebeslieder überhaupt. Großartig!

8 de octubre de 2007

I put some new shoes on and suddenly everything is right

So nach einiger Zeit gibt’s nun doch noch mal einen kleinen Nachtrag zu den Geschehnissen dieser und letzter Woche. Bekanntlich hatte ich ja am Mittwoch Geburtstag. Blöderweise hatte ich den ganzen Tag über Sprachkurs. Coolerweise war dann allerdings abends eine Erasmus-Party am Strand. Kann es eine bessere Location geben um seinen 22. Geburtstag zu feiern?! Dazu habe ich auch noch tolle Geschenke von den lieben Menschen hier bekommen. Am meisten verliebt bin ich ja in meine neuen Schuhe. Ich weiß gar nicht, wie ich jemals ohne die ausgekommen bin.
Am Freitag war dann erstmal der Abschlusstest vom Sprachkurs. Mein Ergebnis habe ich gestern bekommen. Ich habe sagenhafte 7,1 Punkte von 10 und somit ein ‚C’, was bedeutet ‚Notable’ (=bemerkenswert/beachtlich) ... pfft. Was daran Notable sein soll weiß ich nicht. Also ich bin unzufrieden. Aber lassen wir das und reden lieber über Freitag Abend. Denn da sollte hier ein kleines Open Air Festival namens „Festival Arte Rock“ stattfinden und ich habe mich schon die ganze Woche darauf gefreut endlich mal ein paar Gitarren hier in Cádiz zu hören. Doch dann passierte, was ja immer passieren muss: an allen Tagen scheint die Sonne, aber am Freitag regnet es und das schöne Festival ist ins Wasser gefallen. Glücklichweise allerdings nicht so ganz. Es wurde dann von draußen nach drinnen in eine Mini-bar verlegt, was natürlich nicht ganz so cool ist, aber besser als nichts. Trotz allem haben wir uns dann auch noch todesmutig ohne Schirm vor die Tür gewagt. Und das sollte auch belohnt werden: Die (zwei) Bands die ich gesehen habe waren echt ganz cool. Vor allem ‚Supernova’ hat es mir angetan. Die hatten erstmal für den visuellen Effekt, ein nettes Bühnenoutfit an, dass mich sehr angesprochen hat. Und auch Musik die sie gemacht haben hat mich sehr angesprochen. Also wer auf Indie Scheiße steht wird die bestimmt auch mögen. Ist nichts besonders ausgefallenes, aber nett anzuhören und sie singen auf spanisch, was ich zur Abwechslung auch mal ganz gut finde. Also anhören: www.myspace.com/poproll



die band einmal ohne blitz verwackelt mit stimmung und einmal hässlich mit blitz


Am Sonntag habe ich dann zusammen mit Aurelia und Anna den Glockenturm der Kathedrale erklommen. Der Spaß hat uns 3€ gekostet, aber es hat sich definitiv gelohnt. Von dort oben hat man eine unglaublich tolle Aussicht auf die ganze Stadt. Als Sahnehäubchen gibt’s dann noch eine Stadtführung vom Band obendrauf. Luxeriöserweise ist das ganze dazu auch noch auf deutsch.
Am Montag habe ich dann endlich Bekannschaft mit dem spanischen Uni-Leben gemacht. Leider bin ich bisher von meinen Kursen leicht enttäuscht. Das englisch Niveau der spanischen Studenten ist ziemlich mies, obwohl die auch im 4. oder 5. Semester studieren... viele Dozenten haben in der ersten Stunde nur auf Spanisch gesprochen. Und dann gibt es tatsächlich auch noch Studenten, die fragen, ob die Abschlussklausur auf Spanisch oder Englisch wäre. Bitte was?! Na klar und ich darf die Klausur dann auf deutsch schreiben. Und als eine Dozentin dann endlich angefangen hat Englisch zu reden, hat sie auch noch un-glaub-lich-lang-sam-ge-sproch-en, jeden Satz noch ein zweites mal wiederholt und die ‚schwierigsten’ Wörter auch noch an die Tafel geschrieben. Ich dachte ich schlaf gleich ein. Aber mal abwarten, das Glas ist ja immer halb voll und vielleicht bessert sich das ganze ja noch... vielleicht war das ja nur die Einführungswoche. Und wenn die Dozenten viel Spanisch sprechen lerne ich vielleicht wenigstens die Sprache noch etwas besser... und außerdem habe ich tolle neue Schuhe und das ist doch das Wichtigste! ;)